Bruchhausen im Wandel der Zeit
Nach dem Wegfall des Leinenbleiches fanden viele Bruchhäuser Arbeit bei der damals neuen Papiermühle und der im benachbarten Ottbergen errichteten Eisenbahnline. Die Eisenbahn hatte viele Arbeitsstellen zu vergeben, sei es in der Verwaltung, sei es im Betriebsdienst und hat über viele Jahre das Leben in Ottbergen und Bruchhausen entscheident geprägt. Der Bahnhof Ottbergen entwickelte sich bis zum Ende des II Weltkrieges zu einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt für den Güterverkehr zwischen dem Ruhrgebiet und dem Wirtschaftraum Halle / Leipzig. Sie bot den Menschen gleichzeitig die Möglichkeit, auswärts ihren Broterwerb zu finden. So fuhren und fahren noch heute viele Bruchhäuser als Pendler in die umliegenden Städte. Und auch das Ruhrgeblet zog viele Menschen magnetisch an. Sie fanden dort nicht nur Arbeit, sondern auch Wohnungen und siedelten ganz nach dort über. Beispiele lassen sich sicherlich in vielen Bruchhäuser Familien finden, deren Verwandte im "Ruhrpott" wohnen.
Wie schon erwähnt, bietet gerade die "Papiermühle", wie sie im Volksmund genannt wird, vielen Menschen auch aus Bruchhausen die Möglichkeit, in der Nähe arbeiten zu können, um nebenher ihre landwirtschaftlichen Nebenerwerbsstellen zu versorgen, die allein nicht ertragreich genug sind. Dieser Betrieb hatte in den letzten Jahren eine ständige Aufwärtstendenz, er entwickelte sich aus einer alten Kornmühle, mit der das Haus Bruchhausen bereits vor über 400 Jahren belehnt wurde.
Eine weitere Möglichkeit, im Ort selbst lohnende Arbeit zu finden, wurde jahrelang nicht genutzt: Die Silberquelle. Bereits im Jahre 1811 wurde sie vom Pfarrer Petrus Koch für die Allgemeinheit nutzbar gemacht und allen Bürgern Bruchhausens gewidmet. Heute beschäftigt die inzwischen errichtete Abfüllstelle ständig etwa 20 Menschen. Gleichzeitig trägt der inzwischen verpachtete Betrieb zur Finanzierung der Gemeinde bei.
Die Mineralquelle ist es auch, die Bruchhausens Weg in die Zukunft richtungweisend bestimmte.